Dienstag, 26. Januar 2016

Gerüchte, Retourkutschen, Kuhdung


Wer hat eigentlich letztes Jahr dieses Gerücht in die Welt gesetzt, dass jeder, der es nach Deutschland schaffe, an der Grenze von Frau Merkel mit Handschlag und Blumenkranz begrüßt würde, umgehend ein Haus oder eine Wohnung zugewiesen bekäme sowie einen Job, der mindestens 2.000 Euronen im Monat einbrächte? Aufmerksame Leser wissen, dass ich weiß Gott alles andere bin als ein Verschwörungstheoretiker. Aber wenn ich mir so ansehe, zu welchen Methoden man etwa in Russland so alles greift, um hier Unfrieden zu stiften, sicher auch als Retourkutsche für den Kurs des Westens in der Causa Ukraine, dann wundert mich gar nichts mehr.

Dass massig Neuankömmlinge angeblich meinen, hier sofort Geld, Wohnung und Job zu kriegen, dürfte inzwischen jedenfalls etwa so oft kolportiert werden wie Meldungen über angebliche Entführungen oder Vergewaltigungen durch Fremdländische. Oder über diverse andere Übergriffe, von denen sich bislang so gut wie alle als falsch herausgestellt haben.

Es scheint mir jedoch geboten, eines möglichst zu unterlassen: Asylbewerber bzw. Flüchtlinge, die diesen Verlockungen ernsthaft geglaubt haben, deswegen für irgendwie blöder zu halten als den bucklingen Rest der Welt, erst recht Deutsche. Es ist gut 25 Jahre her, da ist ein nicht unwesentlicher Teil der Einwohner des hiesigen Beitrittgebietes auf nicht unähnliche Gerüchte hereingefallen und hat sich, vermutlich geblendet durch jahrelangen Westfernsehkonsum, gedacht: Wenn wir erstmal vereinigt sind und die D-Mark haben, dann bekommen wir all die tollen Sachen auch. Jobs und Einkommen spielen keine Rolle, weil blühende Landschaften. Hat der Herr Kohl schließlich versprochen!

Apropos Retourkutsche: Mal Hand hoch, wer wundert sich eigentlich, dass man in Griechenland nicht übermäßig motiviert erscheint, die Seegrenze ordentlich gegen Flüchtlinge zu sichern, wie unter anderem Deutschland dies dringlichst befiehlt? Ein Land, das letzten Frühsommer dermaßen brutal am Nasenring durch die Arena geschleift wurde? Das im Zuge mehrerer 'Sparrunden', pardon, 'Hausaufgaben' seinen öffentlichen Dienst, zu dessen Aufgaben die Grenzsicherung irgendwie gehört, erheblich eindampfen musste? Somit vielleicht auch nicht die Mittel hat, das inmitten des unübersichtlichen Inselgewirrs der Ägäis vernünftig zu erledigen? Naaaa? Und wie war das noch mit der Retourkutsche? Man erntet, was man sät? Wie man in den Wald hineinruft, so...? You get the picture.



9 Kommentare :

  1. Zur "russischen Retourkutsche" hat Udo Vetter heute einen sehr lesenswerten Kommentar geschrieben...

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    1. Ja, danke, gelesen. Der Fall scheint zumindest unklar, eine Straftat tatsächlich nicht ausgeschlossen und die Fragen aus Russland vielleicht keine Propaganda. Allerdings frage ich mich, ob das zu anderen Zeiten, unter anderen Rahmenbedingungen in vergleichbarer Weise medial aufgeblasen worden wäre.

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    2. Nein, bestimmt nicht. Da kommt jetzt tatsächlich alles Eklige von allen Seiten in den großen Cocktailshaker, leider. Wohl bekomm's! :(

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  2. Das einzige ,was zur zeit sicher scheint ist, das es einen sexuellen Missbrauch gegeben hat.alles Andere, auch der oder die Täter ist unklar.Laut Beschreibung waren sie "arabisch aussehend", im Klartext also dunkles Haar und braune Augen.Diese Beschreibung trifft aber genauso auch auf Italiener ,Griechen, Spanier,türken, und nicht zuletzt auch auf etliche Russen zu.Der eine oder andere Deutsche soll auch so aussehen.Sicher wäre das ganze auch noch so hoch gekocht, wenn nicht Flüchtlinge als Täter im Spiel wären.Obwohl es keinen Beweis in der Richtung gibt.
    Allerdings ist es genauso krude, wenn jetzt deutsche Medien behaupten,Russland hätte bewusst die Falschmeldung von einer Entführung und Vergewaltigung in die Öffentlichkeit gebracht, um Deutschland zu destabilisieren.Was sollte Russland davon haben, Deutschland zu destabilisieren? die Retour-Kutschen-Theorie ist da viel plausibler.Ist es nicht nahe liegender, das auch Russland auf einen ,wahrscheinlich rechten Fake, nämlich die Vergewaltigungs-Meldung, herein gefallen ist?Und wie Udo Vetter richtiger Weise schrieb,hat sich der Polizei-Sprecher schlecht ausgedrückt, und hätte klar stellen müssen, das es sich auch bei dem sexuellen Missbrauch um ein Verbrechen handelt, die Behörde also durchaus ernsthaft ermittelt.

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  3. Es soll natürlich heißen: "Sicher wäre das Ganze auch nicht so hoch gekocht,wenn nicht Flüchtlinge als Täter im spiel wären."

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    1. Ich würde das mit der Retourkutsche eher eine Hypothese nennen, denn eine Theorie. ;-)

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  4. 1) Putin ist an allem schuld! Immer!
    2) Putin ist (siehe oben)

    Den Unfrieden stiften unsere Politiker, de Misere, Oppermann, Seehofer und seine Batzen/Batzinnen, AfD. Da muss Russland nicht wirklich helfend seine Hände ins Spiel bringen.
    Griechenland hat nicht nur wenig bis kein Interesse, seine Grenzen zu schließen (wieviel 1000 KM Seegrenze, wieviel Inseln, wieviel QKm Meer sind das nochmal?).

    Es hat auch kein Geld, weil Kredite ausschließlich zur Zinszahlung benutzt werden müssen und ich hoffe für das gr. Volk das etwaige EU-Gelder zur Abschottung nicht nur korrupten Beamten und Politikern zugute kommen, sondern ein paar Euro der Abschottungsgelder irgendwie in Krankenhäuser oder sonstwie den notleidenden Menschen zufließen.

    Ich träume schon wieder....

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    1. Nein, Putin ist definitiv nicht an allem Schuld. Aber auch kein Unschuldsengel und erst recht kein Heiliger (und 'Russia Today' bringt nicht allein deswegen die Wahrheit, weil sie was anderes sendet als die meisten Medien hier).
      Trotzdem: Zu anderen Zeiten wäre der Fall der russischen Regierung kaum eine Bemerkung wert gewesen. Darauf angesprochen, hätte man vielleicht gesagt, das arme Mädchen sei deutsche Staatsbürgerin und man habe volles Vertrauen in die deutschen Ermittlungsbehörden.

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    2. Hallo Herr Rose,
      bitte meinen Kommentar nicht falsch verstehen, bezgl. Putin. ich konnte es mir nur nicht verkneifen, den Leitsatz gewisser dt. Medien hier anzubringen.
      Ich bin ganz bei Ihnen, bei Ihrem Artikel und dem Sinn dahinter.

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